Griechische Mythologie

EPIDAURUS

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Der Kult:
In Epidauros, an der Ostküste der Peloponnes in der Landschaft der Argolis gelegen, herrschte seit dem 16. vorchristlichen Jahrhundert Maleatas, eine Heilgottheit, die später mit Apollon verschmolz. Wie und wann Asklepios, der Sohn des Apollon, nach Epidauros kam und den Vater in den Hintergrund drängte, ist unbekannt. Sein Symbol war die Schlange, die die Geheimnisse der Unterwelt kannte und der man prophetische Kräfte zuschrieb. Schriftsteller des 5. Jh. v. Chr. erwähnen das berühmte Heiligtum. Das Datum seiner genauen Gründung ist aber unbekannt. Die Ruinen, die heute in Epidauros zu sehen sind, stammen alle aus dem 4. Jh. (bis auf das Theater). Die Patienten, die geopfert und sich gereinigt hatten, unterzogen sich religiösen Übungen und Prüfungen, um dem Gott wohlvorbereitet entgegenzutreten zu können.


Theater: Mehrere Bauphasen: Im 3. Jahrhundert bot es Platz für 6500 Personen und die Sitzreihen waren in 12 Sektoren unterteilt. Im 2. Jahrhundert wurde es auf 55 Sitzreihen erweitert und bot so Platz für bis zu 14000 Personen.
Die Orchestra (der Bereich auf dem gespielt wurde) bildet etwas mehr als einen Halbkreis und war aus gestampfter Erde. Sie schließt mit einer skene (und in römischer Zeit einer skene frons) ab. Die Skene war eine langgestreckte Säulenhalle mit zwei quadratischen Räumen an ihren Enden. Von der Skene führten drei Treppen auf die Skene frons, die in römischer Zeit vorwiegend als Spielfläche benutzt wurde.


Tholos: Wichtiger unterirdische Kultanlage. Zwischen konzentrischen Mauern befinden sich labyrinthartige Gänge. Vermutlich für die heiligen Schlangen. Die Errichtungen der Tholos dauerte 40 Jahre (360-320 v. Chr.) und sie gilt als eine der elegantesten Gebäude des ganzen Altertums.


Das Theater: Ende des 4. oder zu Beginn des 3. Jh. v. Chr. in zwei Bauabschnitten erbaut, ist es stilistisch nach dem Dionysos-Theater in Athen zu datieren. In der Mitte der Orchestra (kreisrunde Fläche) ist eine Steinsetzung erhalten, auf der ein Altar stand. Nach vorne hin ist das Theater durch das Bühnengebäude (Skene) abgeschlossen. Dieser Halle war eine 22m lange und 3m tiefe Plattform vorgelagert, auf dem die Schauspieler agierten. Etwa um die Mitte des 2. Jh. v. Chr. wurde das Theater auf 54 Sitzreihen erweitert und bot nun Platz für 14000 Besucher. Der Architekt dieses letzten Theaters war Polyklet der Jüngere aus Argos. Die unterste Sitzreihe gab es Prohedrie (Sessel mit Rückenlehne), die meist für Ehrengäste gedacht waren. Die Sitzflächen waren zudem niedriger (für Kissen) und es gab eine Vertiefung für die Füße (heute noch sichtbar!) Obgleich die oberste Sitzreihe nun 59m von der Orchestra entfernt war (Höhenunterschied: 22m) konnten die Zuschauer jedes in der Orchestra gesprochene Wort bis zu den letzten Sitzreihen hin verstehen.


Artemis- und Asklepiostempel:
Unter Theodotos Leitung entstand 380 v. Chr. in etwas über viereinhalb Jahren Bauzeit für die Statue des Heilgottes ein dorischer Tempel. An der Nordseite befinden sich eine Reihe von Basen und halbrunden Exedren, auf denen ursprünglich Weihungen und Statuen von Stiftern und Wohltätern aufgestellt waren. Der Tempel des Asklepios war ein dorischer Tempel mit je 6 Säulen an den Seiten und je 11 Säulen an der Front und der Rückseite. In diesem Tempel befand sich auch die Kultstatue des Asklepios.

Andere Ausgrabungen:
Außerdem befinden sich in Epidauros ein Gästehaus aus dem 4. oder 3. Jh. v. Chr und Badeanlagen, die aus der gleichen Zeit stammen sowie ein Gymnasion, dass gleichzeitig zu einem Odeion (Ort für kleine Theaterveranstaltungen oder für Versammlungen) umfunktioniert wurde. Daneben in einer Talsenke das Stadion, das Abaton, die Halle in der Heilsuchende sich zum Schlaf betteten, aus dem 4. Jh. v. Chr., die Nordpropyläen und eine Basilika aus dem 5. Jh. v. Chr..

 

 

 

Allgemeine Beschreibung Epidaurus >>>

 

 

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Epidaurus

Geschrieben von meiner Lieblingsarchäologin Sigrid Vollmann (mein Schwiegercousinchen)

 

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